28.06.1933

Gründung der Lehrkolonne Ditzingen mit den Abteilungen Gerlingen 

Die erste große Nachkriegsaufgabe war: Flüchtlinge, Vertriebene und Kriegsgefangenenheimkehrer zu betreuen, durchreisende Soldaten zu versorgen und die Mitarbeit im Suchdienst.

Einem Antrag der Ortsgruppe Gerlingen an die amerikanische Militärregierung wurde am 8. April 1947 stattgegeben, die Bildung eines eigenständigen Ortsverein unter der Führung von Bürgermeister Theodor Kramer konnte folgen.

1952 - Erste Aufzeichnungen über freie Wahlen innerhalb des Ortsvereins.

Für die damalige Gruppe, standen bis 1957 für Dienstabende zunächst Räume in Privathäusern zur Verfügung, wie beispielsweise ein kleines Zimmer in der Hauptstr. 44. Holz und Kohlen zum Beheizen mussten selbst mitgebracht werden. Häufig war der Übungsabend schon zu Ende, ehe der Raum frei von Rauch und etwas angewärmt war, wie erzählt wurde.

Ganz langsam wuchs in den folgenden Jahren die Zahl der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. 10- 15 Aktive versahen in den Jahren bis 1960 den Sanitätsdienst bei Solituderennen auf Sportplätzen und bei sonstigen Veranstaltungen, erfüllten die Aufgaben in der Sozialarbeit und führten die Haus- und Straßensammlungen mit der Sammelbüchse durch.

Als die Unterkunft im Zuge des Rathausneubaues abgerissen werden musste, erhielt der Ortsverein im Februar 1960 von der Stadtverwaltung Diensträume im Obergeschoß der Ditzinger Strasse 1.

Im Juni 1960 fand in Gerlingen die erste Blutspendeaktion mit so großer Beteiligung statt, dass bereits einen Monat später ein weiterer Termin angesetzt wurde.

1964 kam auf den Ortsverein eine neue Aufgabe hinzu. Mitglieder des Gerlinger Roten Kreuzes versahen an Wochenenden ehrenamtlich Dienst im Krankentransport des Kreisverbandes Leonberg und in der Unfallhilfestelle an der Autobahn.

1967 hatte der Ortsverein 22 Aktive und sammelte 168 Blutkonserven und war mit diesen Zahlen einer der Spitzenreiter im Altkreis Leonberg.

Im März 1968 erfolgte der Umzug von der Ditzinger Str. 1 ins „Alte Rathaus“ .

Die Gründung des Jugendrotkreuzes am 1. August 1969 erfolgte auf Initiative des damaligen Vorsitzenden Walter Blumhardt und Günther Lang, der auch die Jugendgruppe leitete. Seit dem sind JRK-Gruppen eine ständige Einrichtung im DRK-Ortsverein.

Die Chronik schreibt das Jahr 1970. Die Zahl der Helfer ist im Jahr 1970 inzwischen auf 30 gestiegen und es wurden 3000 Dienststunden erbracht.

Ein besonderes Jahr war 1973, bedeutsam und ereignisreich zugleich. Zum einen wurde das 40- jährige Bestehen mit einem Ehrenabend und einem bunten Abend gefeiert, zum anderen erfolgte Anfang Juli die Auflösung des DRK Kreisvereins Leonberg im Zuge der Kreisreform. Der Gerlinger Ortsverein wurde nun dem DRK-Kreisverband Ludwigsburg zugeordnet. Die drei Gerlinger Kreisvorstandsmitglieder engagierten sich auch in diesem Gremium. Sie übernahmen nach kurzer Zeit bereits Ämter, dadurch wurde die Eingliederung in den DRK-Kreisverband Ludwigsburg erleichtert.      

1974 wurde der Katastrophenschutz im Landkreis aufgebaut. Der Ortsverein übernahm den Verbandplatzzug und stellte im Katastrophenfall 28 Einsatzkräfte. Zur Unterbringung des Materials wie Zelte, Stahlrohrbetten, Notkrankenhauseinrichtungen, Notstromversorgung usw. wurden vom Landratsamt Ludwigsburg Räume im Untergeschoß der Breitwiesenschule angemietet.

Die erste Altpapier- und Kleidersammlung in Gerlingen wurde durchgeführt.

1978  erforderte ein mehrtägiger Hochwasser- Katastropheneinsatz in Benningen viel Einsatzwillen.

1980 fand das erste Gerlinger Straßenfest mit unserer Beteiligung statt  Einige Zahlen noch für das Jahr 1980: 612 Blutkonserven bei 2 Aktionen, 161 Tonnen Altpapier wurden gesammelt, 194 x Erste Hilfe geleistet und 11.142 Stunden geleistet mit 64 aktiven Mitgliedern.

1982 erfolgte der Umzug in die jetzigen Diensträume in die Ditzinger Str. 1 „Alte Post“.

1983 – das 50. Jubiläum konnte gefeiert werden.

Am 20. Juli 1985 wurde beschlossen, für das neu angelegte städtische Beet vor der „Alten Post“ eine Kastanie zu kaufen. Dies sollte unser Beitrag zur Umweltgestaltung und der Dank an die Stadtverwaltung und Gemeinderat sein, für die zur Verfügungsstellung der Diensträume. Die schön gewachsene Rosskastanie ist dem Gründer des Roten Kreuzes, Henri Dunant gewidmet.  

1986 Erster Stafettenlauf der Stadt Gerlingen nach Vesoul, die 50. Blutspende Aktion fand in Gerlingen statt.

1996 Eröffnung der Gerlinger Kleiderkammer.

Ein langer Echteinsatz folgte am 26. Dezember gegen 13.00 Uhr. Der Sturm „Lothar“ der ca. 30 Minuten wütete, zerstörte den einheimischen Wald sehr stark. Dächer wurden abgedeckt, Gartenhäuser und sonstiges loses Material wurde durch die Luft geschleudert. Wir übernahmen die Verpflegung der Feuerwehr, Polizei und der städtischen Mitarbeiter.  

Im Millenniumjahr 2000 hatte der Ortsverein insg. 114 aktive Mitglieder und JRK´ler. Die Anzahl der passiven Mitglieder ist auf 1364 angestiegen. Mit 16.557 Stunden war dies auch ein sehr arbeitsreiches Jahr. Die Jugendrotkreuz- Gruppe errang bei einem Bereichsentscheid in Osterburken den ersten Platz und hatte sich damit für den Landesentscheid in Bad Buchau qualifiziert. Dort wurde ein hervorragender 5. Platz belegt. Im Oktober feierte man in einer kleinen Feierstunde 20 Jahre Seniorentanz.

Das Jahr 2002 fing überhaupt nicht gut an. Ein Brandeinsatz: denn das Asylantenheim in Gerlingen brannte vom 31. Dezember auf den 1. Januar. Wir waren 3 Tage damit beschäftigt, einige Personen/Flüchtlinge zu versorgen und in Stuttgart unterzubringen. Eine Welle der Hilfsbereitschaft schwappte durch Gerlingen. 2000 Menschen beteiligten sich an der Typisierungsaktion der DKMS für unseren jungen Mitbürger Jan. Wir unterstützten diese Aktion mit Tatkraft und einer Spende. Der Ortsverein tritt in die notfallmedizinische Zukunft ein, mit dem Kauf und der Ausbildung an einem Defibrillator.

Mehr als 750 Helfer aller möglichen Organisationen aus den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen, simulierten in der Nacht zu Allerheiligen 2004 eine Massenkarambolage im Engelbergtunnel mit über 100 Verletztendarstellern. Die Autobahn war für mehrere Stunden gesperrt. Eine kleine Delegation besucht unsere ungarischen Kameraden in Tata.

2005 feiern wir das 25-jährige Jubiläum der Tanzgruppe im Gehenbühl.

2008 fand die große Jubiläumsveranstaltung in der Jahnhalle mit rund 250 geladenen Gästen und ehemaligen Mitgliedern statt. Zum 75- jährigen Jubiläum hatte der Ortsverein Gerlingen 1362 passive und 82 aktive Mitglieder, 4  teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter in unserer Kleiderkammer. Zwei neue Ämter wurden im Ortsverein eingeführt: Frauenbeauftragte und Webmaster. Das Rotkreuz Cafe im Breitwiesenhaus hatte an 50. Samstagen mit 1.257 Bewirtungen geöffnet. Mit 20 motivierten Helfern meisterten wir gemeinsam mit den Mitarbeitern des Altenhilfezentrums Breitwiesenhaus den Umzug einer ganzen Pflegestation. Finanzielle und materielle Unterstützung wurde unseren ungarischen Rotkreuz- Kameraden in unserer Partnerstadt Tata zu teil. Wir haben 6 Gymnastik- und 1 Tanzgruppe. Die Bereitschaft leistete bei vielen Festen und Veranstaltungen, wie z.B. dem alljährlichem Solitudelauf, dem Faschingsumzug durch die Innenstadt, der Landesspieltag des CVJM, dem Open-Air-Konzert der Lukaskirche im Gehenbühl, beim Bundesschwabenball, Deutsche Mannschaftsmeisterschaften im Tischtennis, Mitternachtsfußballturnier des Jugendgemeinderat, Sommerfest der Akademie Schloss Solitude, Musikfest, Straßenfest, Kinderfest und eine Katastrophenschutzübung. Die Einsatzgruppe Bereitschaft wurde 3-mal zur Unterstützung zu Brandeinsätzen in der Nacht alarmiert.       

2009  Ein 30.000 EURO teures, gebrauchtes Einsatzfahrzeug (KTW) wurde gekauft, um die Einsatzbereitschaft in Gerlingen bei unseren vielfältigen Diensten weiterhin auf dem neuesten Stand der Technik und Medizin sicherzustellen, damit jede verletzte Person optimal versorgt werden kann. 

Nicht nur für die Stadt Gerlingen war der 4. Juli 2010 ein vernichtender Tag, auch für uns kam die Wasserflut überraschend. Unser Kleiderkammerfahrzeug lief bis zu den Kopfstützen in der Gerlinger Tiefgarage mit Wasser voll und war somit ein wirtschaftlicher Totalschaden.

In einer Feierstunde wurde das 15-jährige Bestehen der Kleiderkammer mit vielen geladenen Gästen gefeiert.

2013 Bei der 104. Blutspendeaktion wurde der 25.000 Spender geehrt. Zum ersten Mal wurde „Sport im Freien“ in den Sommerferien mit über 30 Teilnehmern angeboten.

5 Altkleidercontainer wurden 2014 im Stadtgebiet erstmals neu aufgestellt. Der erste EH- Kurs in türkischer Sprache wurde abgehalten. Eine zweite DRK- Seniorentanzgruppe wurde im Herbst im Familienzentrum neu gegründet. Das Projekt Juniorhelfer in der Breitwiesenschule wurde mit 38 Kindern gestartet.

Mit 81 aktiven Helferinnen und Helfer der Bereitschaft, Arbeitskreis und Sozialarbeit, 31 Jugendrotkreuzmitglieder und über 1.200 passive und fördernde Mitglieder, sowie 6 geringfügig Beschäftigten Damen begann das Jahr 2015. Eine Patenschaft einer 6.-köpfigen Syrischen Familie wurde übernommen. Wir haben zwei Drittel der Kosten einer dringend notwendigen und nicht von den Kassen übernommenen Schulteroperation für einen 10-jährigen Flüchtlingsjungen bezahlt. In der Kleiderkammer wurden Sonderöffnungszeiten für Flüchtlinge eingerichtet. Wir beteiligten uns bei einem Begrüßungsfest für Flüchtlinge im Ludwigsburger Stadtteil Sonnenberg, in Verbindung mit dem Landratsamt Ludwigsburg. Zwei Schulsanitätsgruppen gibt es in Gerlinger Schulen.

Die zweite Patenschaft mit Familie Kadriev wurde über Nacht beendet, da sie in ihre Heimat abgeschoben wurden.

Das Projekt „HvO“ Helfer vor Ort wird 2017 eingeführt. Eine dritte Gymnastikgruppe wird im DRK- Dienstraum gegründet. Über 850 Gäste wurden im RK-Cafe im Breitwiesenhaus bewirtet.

Im Frühjahr 2018 wurde das HvO- Fahrzeug angeschafft und BM Brenner übernahm die Schirmherrschaft.  Ein überwältigendes Projekt war die Einführung der Rotkreuz- Dose mit der Pressekonferenz im Rathaus. Bei vielen Veranstaltungen, zu denen eingeladen wurde und natürlich bei eigenen Aktionen, wie z.B. unsere Blutspende konnte die Rotkreuz- Dose präsentiert werden. Mittlerweile sind knapp 3.000 Stück kostenlos verteilt worden und lagern hoffentlich, wie angedacht, im Kühlschrank in den Haushalten. 

In den Corona- Jahren 2020 bis 2021 wirkten einige Helfer im Kreisimpfzentrum LB und bei Impfterminen in der Gerlinger Stadthalle mit. „Sport im Freien“ wurde im Schnitt von 70 Teilnehmern besucht. Die Neuregelung und Konzeptionierung bei Blutspenden lässt es für unseren OV zu, zukünftig 4 Termine im Jahr abzuhalten. Die Kleiderkammer wurde während des Lockdowns komplett umgebaut und neugestaltet. Seit der 25-Jahrfeier im Rathaus und Erstellung des neuen Flyers heißt Sie nun „Kleiderladen“. Unsere wöchentlichen Angebote Rotkreuz- Café und die beiden Gymnastikgruppen im Altenhilfezentrum Breitwiesenhaus kamen völlig zum Erliegen. Die strengen Corona- Bestimmungen für Altenheime ließen über die Jahre hinweg keines der Angebote zu.